25.01.2016, Erfurt
Die Thüringenhalle ist seit dem 08. Oktober 2015 eine „Notunterkunft“ der Stadt Erfurt. Bis zu 180 Geflüchtete waren hier zeitweise untergebracht, die meisten kamen aus der Notunterkunft auf dem Erfurter Messegelände. Wir hatten damit gerechnet, dass die Halle nur für eine begrenzte Zeit zur Unterbringung von Schutzsuchenden verwendet wird – mittlerweile sind fast vier Monate vergangen. Derzeit sind hier noch 85 Geflüchtete untergebracht, viele davon sind seit der Eröffnung da.
In der ehemaligen Konzerthalle zeigt sich ein deprimierendes Bild. Hölzerne Trennwände teilen die große Fläche in kleinere Abteile, die Eingänge dazu haben die Bewohner*innen provisorisch mit Bettlaken und Duschvorhängen verhangen, um wenigstens ein bisschen Privatsphäre zu haben. Licht kommt nur von den Kunstlichtlampen, hoch oben unter der Hallendecke. Die einzelnen Abteile sind nach oben hin offen, wenn die Lampen 22 Uhr ausgehen versinkt die Halle in totaler Finsternis und die Bewohner*innen müssen mit Handys oder Taschenlampen leuchten, wenn sie sich nicht tastend vorwärts bewegen wollen. „Hallenunterbringung als Dauerprovisorium“ weiterlesen