Ende März besuchen wir im Rahmen unserer Lagerthour Thüringens „Ankunftszentrum“. Den Ort, den alle Schutzsuchenden, die seit Oktober 2015 neu nach Thüringen gekommen sind, kennen: die Erstaufnahmeeinrichtung Gera-Ernsee im ehemaligen Wismutkrankenhaus direkt neben dem Wald-Klinikum. Wir haben unseren Besuch angemeldet. Ohne vorherige Erlaubnis kann man die Sammelunterkunft nicht betreten. In der Regel ist es für die Bewohner*innen nicht möglich, Besuch zu empfangen. Mitarbeiter*innen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und des Thüringer Landesverwaltungsamt (TLVA) zeigen uns die Einrichtung und stellen sich unseren vielen Fragen. Uns interessiert vor allem der strukturelle Ablauf im eher geschlossenen System Erstaufnahmeeinrichtung. Zudem sprechen wir auch mit Mitarbeiter*innen der Diakonie.
Die Mitarbeiter*innen des DRK und des TLVA berichten uns, dass in Erstaufnahmeeinrichtung Gera-Ernsee Platz für 1000 Menschen sei. Momentan seien hier rund 200 Menschen untergebracht. Täglich kämen bis zu 20 Menschen neu an. Gleichzeitig würden jeden Montag ca. 50 – 80 Asylsuchende nach Suhl transferiert. In der Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Suhl werden die Anhörungen für das Asylverfahren durchgeführt. Nach wenigen Tagen werden die Asylsuchenden dann auf die Landkreise verteilt.
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